Silvester-Feuerwerk (Foto: nickgesell/Pixabay)
Feuerwerk: Pro & Contra

Nachdem das Bölllern im letzten Jahr pandemiebedingt verboten war, wird die Diskussion um das Zünden von Raketen oder Batterien dieses Jahr wieder geführt. In den Medien und im Privaten wird abgewägt –UNSERDING liefert euch die Argumente Pro und Contra!


Pro Feuerwerk

Für viele gehört das Zünden von Feuerwerkskörpern einfach zu einer gelungenen Feier an Silvester dazu. Gemeinsam mit seinen Freunden in das neue Jahr feiern, um Mitternacht anstoßen und gemeinsam auf der Straße stehen und die Raketen in den Himmel schießen. In etwa so läuft bei vielen Silvester ab. Das heißt für viele ist es Tradition oder ein schönes Ritual, um angemessen in das neue Jahr zu kommen.

Ein weiteres Argument für Feuerwerk ist auch, dass es teilweise Kunst ist. Besonders die großen Silvesterfeiern mit einem professionellen Feuerwerk sind perfekt durchgeplant und richtige Kunstwerke am Himmel. Auch der Blick auf einer Anhöhe über die vielen kleinen privaten Feuerwerke sieht schön aus.

Großes Feuerwerk in Kuwait (Foto: pixabay)

Existenzen und Feuerwerks-Entwicklungen

Die Argumente, dass es schön aussieht und Tradition ist, sind Geschmackssache und von Person zu Person unterschiedlich. Ein Fakt der für ein Silvesterfeuerwerk spricht ist aber, dass daran eine ganze Branche und Existenzen hängen. 2019 gaben die Deutschen 122 Millionen Euro für Raketen und Batterien aus. Außerdem werden circa 40.000 Tonnen Feuerwerkskörper jährlich nach Deutschland importiert.

Außerdem gibt es seit einigen Jahren auch Bemühungen der Entwickler und Vertreiber, die Raketen und Batterien umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei geht es zum einen um die Reduktion des Feinstaubanteils, durch alternative Effekte oder andere chemische Zusammensetzungen der Substanzen. Und zum anderen wird darauf geachtet, den Verpackungsmüll zu reduzieren und den Plastikanteil zu verringern. Es gibt daher bereits Feuerwerkskörper deren Materialien zu 100 Prozent wiederverwendbar sind. Sie bestehen zum Beispiel aus Pflanzenfasern.


Contra Feuerwerk

Das Knallen an Silvester verursacht Unmengen an Feinstaub. Je nach Wetterlage kann es mehr oder weniger sein. Verteilt auf das ganze Jahr verursacht die Böllerei zwar nur zwei Prozent der Feinstaubemissionen. Aber an Silvester wird innerhalb weniger Minuten in etwa so viel Feinstaub in die Luft gepustet wie sonst in zwei Monaten durch den Straßenverkehr. Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher schon länger mehr Verbote.

Auch Tiere leiden unter dem Krach an Silvester. Denn die lauten Knallgeräusche der Böller machen vielen Tieren Angst. "Die meisten reagieren ängstlich darauf", sagt Alex vom Dillinger Tierheim. Hunde sollten daher immer angeleint werden, da sie durch verfrühte Knaller erschrecken und weglaufen könnten. Besonders Wildtiere und Kühe oder Pferde die auf Weiden gehalten werden, können in Panik geraten und aus dem abgegrenzten Bereich ausbrechen.

Müll von abgebrannten Feuerwerkskörpern (Foto: picture alliance/Moritz Frankenberg/dpa)

Viele Verletzungen und viel Müll

2021 rückten Polizei und Feuerwehr im Saarland rund 390 Mal zu Einsätzen aus. Dabei mussten mehrere Brände gelöscht werden und zahlreiche Schlägereien beendet werden. Sachschäden sind Schäden, die repariert werden können - Verletzungen durch Silvesterraketen häufig nicht. Jedes Jahr verletzen sich Menschen teils schwer, durch den falschen Umgang mit Raketen oder illegalen Böllern aus dem Ausland. Häufig kommt es auch zu Schäden des Gehörs, durch ein Knalltrauma. Teilweise sind die Schäden irreparabel.

Wer es an Neujahr früh aus dem Bett schafft, der sieht Unmengen an Müll auf den Straßen. Übrigens muss derjenige, der den Müll verursacht, ihn auch wegräumen. Die Stadtreinigung oder die Gemeinde ist dafür nicht verantwortlich. 191 Tonnen Silvesterabfall mussten die Abfallentsorger 2019 in den fünf größten Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main - entfernen.


Artikel vom 28.12.2022

Um das Thema geht es auch in der Morning-Show am 29.12.2022.