Eckball (Foto: pixabay)
Fußball: Financial Fairplay

Nicht erst seit dem Aufheben der Sperre von Manchester City in der Champions League gibt es kritische Stimmen an dem Konzept des Financial Fairplay der UEFA. UNSERDING erklärt euch was es damit auf sich hat und wie "fair" die Regel wirklich ist.

Hintergrund:

Der englische Fußballverein Manchester City war eigentlich für die kommenden beiden Spielzeiten der Champions League gesperrt, doch dagegen hatten die Engländer geklagt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) gab ihnen Recht. Grund für die Sperre waren Verstöße des Vereins gegen die Finanzregeln der UEFA.

Manchester City soll während 2012 und 2016 Gelder als Sponsoren-Einnahmen aufgeführt haben, die eigentlich von Club-Besitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein sollen. Und genau da liegt der Knackpunkt, denn Sponsorengelder sind im Reglement des Financial Fairplay eine Grauzone. Diese angeblichen Sponsorengelder sollen nämlich dazu geführten haben, dass ManCity mehr Geld einnahm und dadurch mehr Geld, z. B. für Spieler, ausgeben konnte. Genau an diesem Punkt sollte eigentlich die Regel der UEFA greifen.

Laut dem gefällten CAS-Urteil seien die Beweise jedoch unzureichend oder die Taten bereits verjährt. Die ausgesprochene Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro wurde auf 10 Millionen reduziert. Diese Geldstrafe muss ManCity nur bezahlen, da sie nicht mit den ermittelnden Institutionen kooperiert haben.

Doch was soll das Financial Fairplay eigentlich klären und was bedeutet das Urteil für den Fußball?


Was ist das Financial Fairplay?

Die Grundregel der Finanzregel ist relativ simpel: Ein Verein darf nur so viel Geld ausgeben, wie er einnimmt. Damit sollte gegen die Überschuldung der europäischen Klubs vorgegangen werden und sie im Umkehrschluss auch davor schützen. Ziel war es die Vereine langfristig auf finanziell sicheren Boden zu stellen. Das Financial Fairplay gibt es seit 2013.

Konsequenzen bei Verstößen

Wird ein Verein doch verurteilt oder bei Verstößen erwischt, dann gibt es mehrere Strafen die die UEFA aussprechen kann. Dazu zählen Bußgelder, Transfersperren, Punktabzug oder eben der Ausschluss aus UEFA-Wettbewerben.

Bisher wurden 40 Fußballvereine sanktioniert. Doch das sind meist kleine unbekannte Vereine aus Ost- oder Südosteuropa. An die großen und bekannten Vereine ist kaum anzugehen, da sie mit einer ganzen Mannschaft an Anwälten und Wirtschaftsprüfern gegen mögliche Verurteilungen vorgehen. So soll es auch im Fall um Manchester City gewesen sein.

Aus der Wirtschaft stammt dazu der Ausdruck "Too big to fail" also zu deutsch "zu groß zum Scheitern". Das heißt die großen Vereine kommen in der Regel noch relativ gut weg, da sie einen solchen Einfluss haben, der es fast unmöglich macht gegen sie vorzugehen.

Kritik am milden Urteil

Kritische Stimmen kommen von Sportrechtlern, als "Kein guter Tag für den Fußball" bezeichnete Jürgen Klopp das Urteil des Sportgerichtshofs CAS. Positiv sehen es jedoch die meisten englischen Tageszeitungen, die die Frage stellen, wie es jetzt mit dem Financial Fairplay weitergehen soll. Und natürlich feiert Manchester City die Entscheidung des CAS.