Vor knapp 200 Jahren wurde es schon gesungen - das Donaulied. Egal ob im Bierzelt, auf Malle oder bei irgendwelchen Dorffesten: Das Lied grölen viele Leute mit. Und dass, obwohl es darin um eine Vergewaltigung geht.
Eine schlafende Frau wird vergewaltigt: Diese Geschichte wird über mehrere Strophen erzählt, auf eine ziemlich herablassende Art.
Einst ging ich am Ufer der Donau entlang, Ohohoholalala,
ein schlafendes Mädchen am Ufer ich fand, Ohohoholalala,
(...)
Sie hatte die Beine weit von sich gestreckt, Ohohoholalala,
ihr schneeweißer Busen war halb nur bedeckt, Ohohoholalala,
(...)
Ich machte mich über die schlafende her, Ohohoholalala,
da hört sie das rauschen der Donau nicht mehr, Ohohoholalala,
(...)
Genau mit diesen Zeilen soll nun Schluss sein. Das Lied soll aus den Bierzelten dieser Welt verschwinden, zumindest wenn es nach den 35.000 Leuten geht, die eine entsprechende Petition unterschrieben haben. Corinna, eine Studentin aus Bayern, hat diese Online-Petition ins Leben gerufen.
Die 22-Jährige hat für ihre Idee jede Menge Zuspruch, aber auch Beleidigungen im Netz bekommen. Sogar Morddrohungen waren dabei. Mittlerweile gibt es auch eine Gegenbewegung: Vier Männer haben ebenfalls eine Petition gestartet. Sie wollen das Donaulied als "Kulturgut" schützen. Rund 5.500 Leute unterstützen diese Idee.
Über dieses Thema wurde auch in der UNSERDING-Morningshow mit Jonas am 14. Juli 2020 berichtet.