Auf dem Konzert das Handy rausholen und schnell ein Video machen beim Lieblingslied - kennen wir. Oft wird auf Konzerten aber mehr gefilmt als gefeiert und davon sind einige Stars richtig genervt. Deshalb gilt bei manchen Konzerten jetzt Handy- bzw. Filmverbot. Aber darf uns das überhaupt jemand verbieten?
Stars wollen handyfreie Zone
Auf ihren Konzerten sehen viele Stars vor allem eins: tausende Handys. Manche finden's cool und bauen die Handys in ihre Shows ein und lassen z. B. alle Besucher die Taschenlampen ihrer Handys anschalten. Andere sind nur noch genervt davon, dass sie vor einem Meer von Smartphones performen. So zum Beispiel PINK, die das schon öfter in Interviews angesprochen hat.
Auch James Hype und Meduza reicht's: Sie haben ihre drei Konzerte zu handyfreien Zonen erklärt. Alle Kameras der Besucher wurden zugeklebt und filmen während der Veranstaltungen wurde verboten. In einem Video auf Instagram erklärt James Hype auch warum:
(...) keine Handys auf der Tanzfläche und keine Fotos oder Videos. Alles begann mit einer Leidenschaft für Musik und Live-Events und wir wollen zurück zu diesem Prinzip. Wir wollen, dass die Tanzfläche ein Ort wird, um Musik zu genießen und neue Leute kennenzulernen, ohne äußere Ablenkungen (...)
Dieses Statement postete Hype Anfang Oktober und bekam dafür über 21.000 Likes und in den Kommentaren viel Zustimmung.
Auch deutsche Künstler, wie beispielsweise AnnenMayKantereit machen das teilweise auf ihren Konzerten. Immer dann, wenn sie ihren Song "Du bist überall" spielen, herrscht Handyverbot. Denn der Song handelt genau davon, auf Konzerten zu stehen, Videos zu machen, die sich kein Mensch mehr anschaut und nicht im Hier und Jetzt zu sein.
Dürfen Handys auf Konzerten verboten werden?
Rechtlich gesehen dürfen Veranstalter Handys auf Konzerten verbieten, erklärt Anwalt Christian Solmecke im Interview. Denn der Veranstalter hat das Hausrecht und darf entscheiden, was während dem Konzert passiert.
Veranstalter können also auch bestimmen, ob Besucher mit oder ohne Handy das Konzert betreten oder beispielsweise die Kameras abkleben müssen.
Konzertvideos nicht einfach posten
Wenn ihr ein Konzertticket kauft, dann willigt ihr beim Kauf in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) des Veranstalters ein. In den AGBs findet ihr meistens die Regeln, ob ihr beispielsweise filmen oder fotografieren dürft. Teilweise stehen da auch Infos, was ihr überhaupt mit den Bildern machen dürft.
Sollte dazu nichts stehen, dann gilt laut Anwalt Solmecke erstmal das Recht am eigenen Bild der Künstler und auch der Urheberrechtsschutz der Musik. Ohne Einwilligung der Künstler könnt ihr mit den Aufnahmen dann gar nichts machen.
Zu privaten Zwecken sind solche Aufnahmen normalerweise erlaubt, sofern in den AGBs nichts verboten ist. Allerdings verlässt man den privaten Bereich, wenn man solche Aufnahmen dann ins Internet stellt,
erklärt Rechtsanwalt Christian Solmecke. Sollte also nicht in den AGBs beim Ticketkauf stehen, dass ihr die Videos und Bilder von dem Konzert posten könnt, dürft ihr das rechtlich gesehen auch nicht.
Artikel vom 27.10.2023
Auch ein Thema in der Morningshow mit Thurie am 26.10.2023
